XRechnung erstellen: Schritt-für-Schritt für Einsteiger

Die XRechnung ist das standardisierte elektronische Rechnungsformat für Rechnungen an öffentliche Auftraggeber in Deutschland und gewinnt auch bei Geschäftsprozessen zwischen Unternehmen an Bedeutung. Für Einsteiger wirkt das Thema zunächst technisch und komplex, doch mit einer strukturierten Herangehensweise, sinnvollen Tools und dem Wissen um die Pflichtangaben gelingt die Umstellung zügig. In diesem Beitrag erkläre ich Ihnen Schritt für Schritt, was eine XRechnung ist, welche rechtlichen Vorgaben zu beachten sind, wie Sie eine XRechnung praktisch erstellen und versenden sowie welche Prüfungen und häufigen Fehlerquellen es gibt.

Was ist die XRechnung und warum ist sie wichtig?

Die XRechnung ist ein auf dem europäischen Standard EN 16931 basierendes XML-Datenformat, das speziell für die elektronische Rechnungsstellung an öffentliche Auftraggeber konzipiert wurde. Ziel ist, die Verarbeitung von Rechnungen zu automatisieren und den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Seit der Umsetzung der EU-Richtlinie zur elektronischen Rechnungsstellung ist die XRechnung für Rechnungen an Bundesbehörden verpflichtend und wird zunehmend auch auf Landes- und Kommunalebene eingefordert. Laut Bundesfinanzministerium trägt die Einführung elektronischer Rechnungsformate zur Effizienzsteigerung und besseren Nachvollziehbarkeit bei.

Für Unternehmen bedeutet das: Wer an öffentliche Auftraggeber liefert oder Leistungen erbringt, muss in den meisten Fällen eine XRechnung erstellen und elektronisch übermitteln. Gleichzeitig bietet die strukturierte Datenübermittlung Vorteile wie schnellere Zahlungsabwicklung und geringere Fehlerquoten.

Rechtliche Grundlagen und technische Voraussetzungen

Bevor Sie mit der Erstellung beginnen, sollten Sie die rechtlichen Rahmenbedingungen und technischen Anforderungen kennen. Kernelemente sind:

Für tiefergehende technische Informationen und Spezifikationen empfiehlt sich ein Blick auf die Referenzdokumente der XRechnung-Community und die Umsetzungsleitfäden, z. B. auf den Seiten von FERD/Net und den offiziellen Stellen.

Schritt-für-Schritt: XRechnung erstellen

Im Folgenden finden Sie eine praxisorientierte Anleitung, um eine XRechnung sicher zu erstellen. Ich beschreibe sowohl manuelle Arbeitsschritte als auch den Einsatz von Software.

1. Daten sammeln

Stellen Sie alle relevanten Rechnungsdaten zusammen. Dazu gehören:

2. Software oder Portal auswählen

Sie können XRechnungen entweder mit spezialisierter Software (ERP/Finanzsoftware) erzeugen oder ein Online-Portal des Auftraggebers/Anbieters nutzen. Achten Sie darauf, dass die Software:

Viele Buchhaltungsprogramme und Anbieter wie DATEV unterstützen mittlerweile XRechnung-Exporte, sodass Sie aus der vertrauten Buchhaltung direkt eine konforme XML-Datei erzeugen können.

3. XRechnung erzeugen

Die eigentliche Erstellung erfolgt meist automatisch durch die Software. Typische Schritte:

  1. Rechnungsdaten in die Vorlage oder das Rechnungsmodul eingeben.
  2. Auswahl des Exportformats XRechnung (XML).
  3. Angabe von Pflichtfeldern wie Rechnungsnummer, -datum, Steuersatz, Zahlungsbedingungen und Empfängerkennung.
  4. Export und anschließende Validierung.

Beispiel für Pflichtangaben (verkürzt):

Feld Beispiel
Rechnungsnummer INV-2025-00123
Rechnungsdatum 2025-08-01
Leistungszeitraum 2025-07-15 bis 2025-07-20
USt-IdNr. DE123456789
Gesamtbetrag 3.570,00 EUR

4. Validierung und Qualitätsprüfung

Nach dem Erstellen sollten Sie die Datei prüfen:

Viele Anbieter stellen Validierungsdienste bereit. Nutzen Sie solche Tools, um Fehler vor dem Versand zu vermeiden.

5. Versand und Empfangsbestätigung

Wählen Sie den vom Empfänger gewünschten Übertragungsweg. Mögliche Optionen sind:

Achten Sie darauf, eine Empfangsbestätigung oder einen Statusnachweis zu erhalten. Bei öffentlichen Auftraggebern ist die Registrierung der Leitweg-ID und der Nachweis der Zustellung oft Voraussetzung für die Zahlungsabwicklung.

Technische Details, Validierung und häufige Fehler

Einige technische Punkte sollten Sie besonders beachten, damit die XRechnung reibungslos verarbeitet wird:

XML-Struktur und Namenskonventionen

Die XRechnung ist streng strukturiert. Verwenden Sie die korrekten Elementnamen und Datumsformate (YYYY-MM-DD). Dateinamen sollten aussagekräftig sein und die Dateiendung .xml tragen.

Häufige Fehlerquellen

Vor dem Versand ist eine gründliche Prüfung sinnvoll. Validierungsdienste und Testportale helfen, typische Fehler zu identifizieren und zu beheben.

Praxis-Tipps und Best Practices

Aus der Praxis haben sich folgende Empfehlungen bewährt, um Fehler zu vermeiden und die Zahlungsabwicklung zu beschleunigen:

Wenn Sie regelmäßig an öffentliche Auftraggeber liefern, lohnt sich die Einarbeitung in Tools und Schnittstellen. Viele Handelskammern und IT-Dienstleister bieten Schulungen und Unterstützung an.

Fazit

Die Umstellung auf die XRechnung ist für viele Unternehmen eine notwendige und zugleich sinnvolle Modernisierung der Rechnungsprozesse. Mit dem richtigen Wissen, einer strukturierten Vorgehensweise und geeigneter Software lässt sich der Aufwand überschaubar halten. Wichtig sind vollständige und korrekte Stammdaten, die Einhaltung der Pflichtfelder und eine gründliche Validierung vor dem Versand. Nutzen Sie die verfügbaren Leitfäden und Validierungsangebote, beispielsweise die Informationen und Spezifikationen der XRechnung-Community und des FERD-Netzwerks, um fehlerfreie Rechnungen zu erzeugen und die Prozesskosten zu senken. Mit diesen Schritten sind Sie gut vorbereitet, um XRechnungen erfolgreich zu erstellen und zu versenden.



Zurück
Author
Timo Kleemann

Timo ist der Gründer von BillingEngine. Nach seinem Studium der Internationalen Betriebswirtschaft und Informatik gründete er zunächst die Webdesign-Agentur DesignBits.

Promo

Mit BillingEngine erstellen Sie rechtssichere E-Rechnungen nach ZUGFeRD- und XRechnung-Standard. Jetzt testen.

Verlauf
Erscheinungsdatum:
18.08.2025
Änderungsdatum:
18.08.2025
Feedback

Mit aktiviertem Javascript funktioniert BillingEngine am besten.