Kapitalgesellschaft bezeichnet in Deutschland eine juristische Person des Privatrechts, deren Gesellschafter nur mit ihrer Einlage haften. Typische Formen sind die GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) und die AG (Aktiengesellschaft). Für die Buchhaltung bedeutet dies: Die Kapitalgesellschaft ist eigenständig steuer- und buchführungspflichtig, ihre Geschäftsvorfälle werden getrennt von den Gesellschaftern geführt und führen zu speziellen Bilanz- und Steuerpflichten nach HGB, KStG und GewStG.

Rechtsformen und rechtliche Merkmale

Wesentliche Merkmale von Kapitalgesellschaften sind die eigene Rechtspersönlichkeit und die Haftungsbeschränkung. Diese Merkmale haben direkte Auswirkungen auf die Buchführung und Bilanzierung:

Typische Rechtsformen und ihre Bedeutung für die Buchhaltung:

Relevanz für die Buchhaltung

Für Freiberufler oder Kleinunternehmer, die in eine Kapitalgesellschaft umwandeln oder eine solche gründen, bedeutet das konkret einen höheren formalen Aufwand in der Buchhaltung:

Praktische Buchführungsimplikationen:

Steuerliche Behandlung und Jahresabschluss

Kapitalgesellschaften unterliegen speziellen Steuerregeln, die die Buchhaltung direkt betreffen:

Jahresabschluss nach HGB umfasst in der Regel Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und ggf. Anhang und Lagebericht. Wichtige buchhalterische Positionen sind:

Bei Gewinnausschüttungen sind folgende Schritte buchhalterisch zu erfassen: Feststellung des Jahresgewinns, Beschluss zur Ausschüttung, Auszahlung an Gesellschafter und steuerliche Abwicklung (z. B. Abzug von Kapitalertragsteuer durch die Gesellschaft bei Ausschüttung).

Praxisbeispiele und Buchungsszenarien

Konkrete Buchungsfälle, damit Sie die praktische Anwendung nachvollziehen können:

1. Einlage bei Gründung einer GmbH

Ein Gesellschafter zahlt 25.000 EUR Stammkapital auf das Geschäftskonto.

Buchung Soll Haben
Einzahlung Stammkapital Bank 25.000 EUR Gezeichnetes Kapital 25.000 EUR

2. Kauf eines Firmenfahrzeugs (Bruttobetrag inkl. USt)

Rechnung 30.000 EUR netto zzgl. 19 % USt = 35.700 EUR. Zahlung per Bank.

3. Gewinnausschüttung

Beschluss: Auszahlung von 10.000 EUR an Gesellschafter. Vorher Rückstellung für Körperschaftsteuer und GewSt bereits gebildet.

Praxis-Tipps:

Abschließend: Die Kapitalgesellschaft bringt formale Vorteile (Haftungsbegrenzung, Trennung von Privat- und Betriebsvermögen), erhöht aber die Anforderungen an die Buchführung und Steuerplanung. Für konkrete Buchungsfragen und steuerliche Gestaltungen sollten Sie eine fachkundige Beratung durch Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer in Anspruch nehmen.

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Glossar-Fragen
Was versteht man unter einer Kapitalgesellschaft?

Eine Kapitalgesellschaft ist eine juristische Person mit eigener Rechtspersönlichkeit, bei der das Kapital im Vordergrund steht (Beispiele: GmbH, AG, UG (haftungsbeschränkt)). Die Haftung der Gesellschafter ist grundsätzlich auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt.

Welche Haftungsrisiken haben Gesellschafter und Geschäftsführer?

Gesellschafter haften in der Regel nur mit ihrer Einlage, während Geschäftsführer bzw. Vorstände bei Pflichtverletzungen, Insolvenzverschleppung oder steuerlichen Pflichten persönlich haftbar werden können. Zudem können Gesellschafter bei verdeckter Gewinnausschüttung oder Einlagenrückgewähr rechtlich belangt werden.

Wie werden Kapitalgesellschaften steuerlich belastet?

Kapitalgesellschaften unterliegen der Körperschaftsteuer (15 %) zuzüglich Solidaritätszuschlag sowie der Gewerbesteuer, deren Hebesatz kommunal variiert; Ausschüttungen an Gesellschafter unterliegen der Kapitalertragsteuer (25 % zzgl. Soli). Zusätzlich gelten umsatzsteuerliche und ertragsteuerliche Besonderheiten, die Sie bei der Rechtsformwahl berücksichtigen sollten.

Welches Mindestkapital ist für die Gründung einer Kapitalgesellschaft erforderlich?

Für eine GmbH beträgt das Mindeststammkapital 25.000 EUR, für eine AG 50.000 EUR; die Unternehmergesellschaft (UG haftungsbeschränkt) kann ab 1 EUR gegründet werden, muss jedoch Rücklagen bilden, bis das Stammkapital einer regulären GmbH erreicht ist. Beachten Sie, dass auch Gründungskosten und Bar- bzw. Sacheinlagen zu berücksichtigen sind.

Verlauf
Erscheinungsdatum:
14.11.2025
Änderungsdatum:
15.11.2025
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