Skonto ist ein prozentualer Preisnachlass auf eine Rechnung, der dem Käufer bei Zahlung innerhalb einer bestimmten Frist eingeräumt wird. Skonto dient als Zahlungsmotivator und wirkt sich sowohl auf die Umsatzsteuer als auch auf die handels- und steuerrechtliche Buchführung aus.
Was ist Skonto und welcher rechtliche Rahmen gilt?
Skonto ist kein Rabatt im Sinne eines dauerhaften Preisnachlasses, sondern eine zahlungsbedingte Vergünstigung. Übliche Formulierungen in Rechnungen sind etwa: „2% Skonto bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen, netto 30 Tage“. Rechtlich sind insbesondere folgende Regelungen zu beachten:
- Umsatzsteuerrecht: Änderungen der Bemessungsgrundlage durch Skonto führen zu Umsatzsteuerkorrekturen; relevante Vorschriften sind u.a. §14 UStG (Rechnungsanforderungen) und die Berichtigungstatbestände nach §17 UStG.
- Handels- und Steuerrecht: Nach HGB und EStG sind Skontobuchungen handelsrechtlich korrekt zu erfassen, da sie den Gewinn beeinflussen.
Buchhalterische Behandlung von Skonto
Die gängige Vorgehensweise ist die Bruttobuchung der vollständigen Rechnung und die spätere Erfassung des Skontos bei Zahlung. Entscheidend ist die korrekte Anpassung der Umsatzsteuer bzw. Vorsteuer.
Beim Käufer (Skonto nutzen)
Beispiel: Einkauf 10.000 EUR netto, 19% USt = 11.900 EUR brutto. Zahlungsziel: 30 Tage, 2% Skonto bei Zahlung innerhalb 10 Tagen.
- Erstbuchung:
- Warenbestand 10.000 EUR
- Vorsteuer 1.900 EUR
- an Verbindlichkeiten 11.900 EUR
- Zahlung unter Inanspruchnahme von 2% Skonto (Skonto auf Netto 200 EUR, USt-Korrektur 38 EUR):
- Verbindlichkeiten 11.900 EUR an Bank 11.662 EUR, Vorsteuer 38 EUR, Skontoertrag 200 EUR
Die Vorsteuer muss in der Umsatzsteuervoranmeldung des Zeitraums berichtigt werden.
Beim Verkäufer (Skonto gewähren)
Gegenüber dem obigen Beispiel wäre die Erstbuchung beim Verkäufer:
- Forderungen 11.900 EUR an Umsatzerlöse 10.000 EUR, Umsatzsteuer 1.900 EUR
Bei Zahlung unter Inanspruchnahme von Skonto:
- Bank 11.662 EUR, Skontoaufwand 200 EUR, Umsatzsteuer 38 EUR an Forderungen 11.900 EUR
Die reduzierte Umsatzsteuer ist in der Umsatzsteuervoranmeldung des Zeitraums zu berücksichtigen. Eine separate Gutschrift ist normalerweise nicht erforderlich, solange die Buchung ordnungsgemäß dokumentiert ist.
Praxisnahe Beispiele, Auswirkungen und Berechnungen
Skonto beeinflusst Liquidität, Finanzierungskosten und steuerliche Ergebnisse. Hier einige konkrete Aspekte:
- Effektive Verzinsung: Skonto kann sehr attraktiv sein: 2% Skonto bei 20 Tagen früherer Zahlung entspricht ungefähr einer effektiven Jahresverzinsung von rund 36,7% ((0,02/0,98)*(360/20)). Für Freiberufler und kleine Unternehmen ist das ein wichtiger Entscheidungsfaktor: Fremdfinanzierung zur Nutzung von Skonto rechnet sich häufig.
- Cashflow: Kurzfristig verringert Skonto den Abfluss; langfristig kann es DSO reduzieren und die Kreditlinie entlasten.
- Rechnungslegung: Skontoerträge mindern die Anschaffungs- oder Herstellungskosten bei Aktivposten nicht automatisch; bei Waren führen sie zu minderen Bezugskosten, was unter HGB korrekt zu erfassen ist.
Praxis-Tipp: Dokumentieren Sie Skontovereinbarungen in den AGB oder auf der Rechnung und stellen Sie sicher, dass Ihre Buchhaltungssoftware automatische Korrekturen von Umsatz-/Vorsteuer bei Zahlungserfassung vornimmt.
Hinweise für Freiberufler und kleine Unternehmen
Für kleine Betriebe gelten einige pragmatische Empfehlungen:
- Prüfen Sie vor der Nutzung von Skonto, ob die Finanzierungskosten (z. B. Kontokorrentzinsen) niedriger sind als die effektive Rendite des Skontos.
- Nutzen Sie standardisierte Konten wie Skontoerträge bzw. Skontoaufwand, um Transparenz in der GuV zu behalten.
- Sorgen Sie für korrekte Umsatzsteuerkorrekturen in der Voranmeldung; fehlerhafte Angaben führen zu Nachzahlungen und ggf. Zinsen.
- Bei komplexen Fällen (z. B. Teilzahlungen, Rücksendungen, Gutschriften) empfiehlt sich Rücksprache mit dem Steuerberater, insbesondere wegen der umsatzsteuerlichen Berichtigung nach §17 UStG.
Skonto ist ein wirkungsvolles Instrument der Zahlungssteuerung. Richtig gebucht und steuerlich berücksichtigt, verbessert es die Liquidität und kann zu spürbaren Kostenvorteilen führen.