Definition: XML (Extensible Markup Language) ist ein standardisiertes, textbasiertes Datenformat zur strukturierten Darstellung von Informationen. In der Buchhaltung dient XML als Transport- und Austauschformat für Rechnungen, Zahlungsdateien, Kontoauszüge und Steuerdaten, weil es maschinenlesbar, validierbar und plattformunabhängig ist.

Was ist XML und wie funktioniert es?

XML beschreibt Daten durch verschachtelte Elemente und Attribute, die sich mit einem Schema (XSD) validieren lassen. Das erlaubt, die Struktur einer Rechnung oder eines Zahlungsträgers genau festzulegen. Für Buchhaltungsprozesse bedeutet das: Daten kommen standardisiert an und können automatisiert verarbeitet werden, ohne dass manuelle Eingaben notwendig sind.

Wesentliche Eigenschaften von XML:

Praktische Anwendungen in der Buchhaltung

XML findet in mehreren zentralen Abläufen der Finanzverwaltung und Buchführung Verwendung. Für Freiberufler und kleine Unternehmen eröffnen sich damit Effizienzgewinne und bessere Compliance.

E-Rechnung und Formate

In Deutschland spielen Formate wie XRechnung und ZUGFeRD/Factur-X eine große Rolle. XRechnung ist das XML-Format, das für elektronische Rechnungen an öffentliche Auftraggeber vorgeschrieben ist. ZUGFeRD kombiniert PDF und eingebettetes XML und eignet sich für den Datenaustausch mit Geschäftspartnern.

Zahlungsverkehr und Bankkommunikation

Für SEPA-Zahlungsdateien wird das ISO-20022-XML (z. B. pain.001) verwendet. Ebenso liefern Kontoauszugsformate wie camt.053 strukturierte XML-Daten, die automatisierte Kontoabstimmungen und Zahlungseingangsprüfungen ermöglichen.

Steuerdaten und Schnittstellen

ELSTER nutzt XML-basierte Datenübermittlungen für Steuererklärungen und Meldungen. Auch viele Buchhaltungsprogramme und ERP-Systeme exportieren oder importieren Buchungsdaten im XML-Format, um z. B. DATEV-Exporte oder Schnittstellen zu Banken zu realisieren.

Rechtliche und prüfungsrelevante Aspekte

Der Einsatz von XML entbindet nicht von gesetzlichen Anforderungen. Folgende Punkte sind für die Praxis wichtig:

Tipps für Implementierung in kleinen Unternehmen

Damit XML-Prozesse in der Buchhaltung reibungslos laufen, empfehlen sich pragmatische Schritte:

Beispielübersicht gängiger XML-Formate:

Format Einsatz Vorteil
XRechnung Elektronische Rechnungen an öffentliche Auftraggeber Behördengerechter Standard, vorgeschrieben bei Lieferungen an öffentliche Stellen
ZUGFeRD / Factur-X Rechnungsversand an Geschäftspartner Kombination aus menschenlesbarem PDF und maschinenlesbarem XML
ISO 20022 (SEPA) Überweisungen, Lastschriften, Kontoauszüge Standardisierte Bankkommunikation, einfache Abstimmung

Fazit: XML ist für die moderne Buchhaltung ein unverzichtbares Werkzeug. Es reduziert manuelle Arbeit, erhöht Datenqualität und unterstützt die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Planen Sie die Einführung strukturiert, validieren Sie Formate und stimmen Sie Prozesse mit Ihrem Steuerberater ab, um maximale Effizienz und Rechtssicherheit zu erreichen.

Promo

Mit BillingEngine erstellen Sie rechtssichere E-Rechnungen in wenigen Minuten. Ausprobieren.

Glossar-Fragen
Was ist XML und wofür wird es in der Buchhaltung verwendet?

XML (Extensible Markup Language) ist ein strukturiertes Datenaustauschformat, das in der Buchhaltung zum Übertragen von Rechnungsdaten, Bankauszügen (z. B. camt.053), SEPA-Zahlungsaufträgen (pain.001) und für den Datenaustausch zwischen Buchhaltungsprogrammen genutzt wird. Es ermöglicht maschinenlesbare, standardisierte Datenübermittlung und erleichtert die Automatisierung von Buchungsprozessen.

Muss ich als Freiberufler XML-Dateien aufbewahren und erfüllen sie die GoBD?

Ja, auch XML-Dateien unterliegen den Aufbewahrungspflichten und Anforderungen der GoBD; sie sind aufzubewahren, unverändert zu sichern und mit nachvollziehbaren Metadaten zu versehen. XML an sich ist kein Nachweis der Ordnungsmäßigkeit — Authentizität, Unveränderbarkeit und Lesbarkeit müssen technisch und organisatorisch sichergestellt sein.

Sind XRechnung und ZUGFeRD dasselbe wie XML?

XRechnung und ZUGFeRD sind E‑Rechnungsstandards, die XML zur strukturierten Übermittlung nutzen; XRechnung ist ein reines XML‑Format nach nationaler/europäischer Vorgabe, ZUGFeRD ist ein hybrides Format (PDF/A‑3 mit eingebetteter XML‑Datei). Beide dienen dazu, Rechnungsdaten maschinenlesbar auszutauschen, unterscheiden sich aber im Aufbau und Einsatzszenario.

Wie versende ich eine XML-Rechnung an öffentliche Auftraggeber?

Rechnungen an öffentliche Auftraggeber müssen in der Regel im XRechnung‑Format über die vom Auftraggeber geforderten Übermittlungswege gesendet werden, etwa über PEPPOL, zentrale Rechnungseingangsportale oder spezifizierte Schnittstellen. Seit dem E‑Rechnungsgesetz ist diese Form für viele öffentliche Auftraggeber verpflichtend.

Unterstützt meine Buchhaltungssoftware XML-Import/Export und worauf muss ich achten?

Die meisten modernen Buchhaltungsprogramme unterstützen XML‑Import/Export oder bieten Schnittstellen zu DATEV, Bank‑XML und E‑Invoicing‑Standards; wichtig ist die korrekte Feldzuordnung (Mapping) und die Einhaltung der jeweils geforderten XML‑Schemata. Vor dem produktiven Einsatz sollten Sie Tests durchführen und die Softwarekonfiguration auf GoBD‑Konformität prüfen.

Verlauf
Erscheinungsdatum:
14.11.2025
Änderungsdatum:
15.11.2025
Jetzt starten

Bereit Ihre Buchhaltung zu vereinfachen?

Mit nur wenigen Klicks versenden Sie Ihre erste rechtssichere E-Rechnung.

Sofortzugang
mit 1 Klick
oder Registrieren Zum intensiven
Testen
Feedback

Für die optimale Nutzung von BillingEngine sollte JavaScript aktiviert sein.